Viel Praxis beim WLV Kongress Senioren & Wettkampf
  03.04.2023 •     WLV , Top-News WLV , Bildung , Senioren


Abwechslungsreich und erfrischend aufbereitetes Grundlagenwissen zur Ernährung im Wettkampfsport von Dr. Wolfgang Friedrich und viele praktische Übungsanregungen zeichneten den WLV Kongress Senioren & Wettkampf in der Molly Schauffele Halle aus.

Insgesamt 52 aktive Senioren-Wettkampfsportler:innen und -trainer:innen konnte Anita Bayha-Zaiser, die Leiterin des WLV-Fachausschusses Seniorenwettkampfsport am Sonntag in Stuttgart begrüßen. Kurz nach den Senioren Hallen-Weltmeisterschaften in Torun, aber deutlich vor Beginn der Freiluftsaison 2023 bot der WLV Kongress die Möglichkeit, sich neue Impulse für die Vorbereitung auf die folgenden Wettkämpfe zu holen.

Beim einführenden Vortrag von Dr. Wolfgang Friedrich zum Thema „Ernährungsbausteine für den Seniorenwettkampfsport“ sah man über 60 Minuten hinweg aufmerksames Interesse und immer wieder schmunzelnde Gesichter. Es wurde schnell klar, dass Ernährung ein sehr individuell geprägtes Thema ist: „Männer sind bei der Flüssigkeitszufuhr eher die „Sturztrinker“, während Frauen eher „Dauerbefeuchter“ sind“, so Friedrich. Die Ernährungszusammensetzung unterscheidet sich deutlich vor, während und nach Training und Wettkampf und ist sehr stark von den Belastungsformen und Trainingsinhalten abhängig. Das große Interesse der Teilnehmenden zeigte sich abschließend in zahllosen Fragen an den Referenten, die deutlich mehr zeitlichen Rahmen erfordert hätten.

Aus der Theorie in die Praxis hieß es anschließend bei einem gemeinsamen Aufwärmen mit dem selbst aktiven Seniorensportler und Trainer, Peter Horzella von der LG Filder. Schnell war allen klar, dass Aufwärmen nicht nur aus warmlaufen besteht. Neben Übungsformen zur Mobilisation und Beweglichkeit beinhaltete das Aufwärmprogramm auch zahlreiche Kräftigungsübungen, die die Teilnehmenden ordentlich ins Schwitzen brachten.

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden ihr persönliches Kongressprogramm zusammenstellen und aus vier Workshopangeboten wählen.

Im Workshop „Schnelligkeits- und Schnellkrafttraining im Seniorenwettkampfsport“ demonstrierte und vermittelte Marcel Breuer Übungs- und Trainingsformen zur Verbesserung der Schnelligkeit. Bei Frequenzsprints, Schrittlängen-Läufen, Zugwiderstandsläufen sowie reaktiven Sprungformen konnte man deutlich erkennen, dass sich das Training im Seniorenwettkampfsport nur wenig von dem der Aktiven unterscheidet.

Teils ungewohnte und deshalb herausfordernde Übungsformen gab es für die Teilnehmenden beim Workshop „Koordinative Fähigkeiten als zentrales Trainingselement“ mit Christine Lichtl-Mayer. Mit kleinen Hilfsmitteln, wie Seilen, Reifen oder Bällen wurden neben Rhythmus und Kopplungsfähigkeit auch Gleichgewicht und Reaktion geschult. Was vielleicht für Außenstehende ganz einfach aussah, entpuppte sich beim Mitmachen als große Herausforderung.

Der jahrelang erfolgreiche Speerwerfer, Peter Esenwein betonte in seinem Workshop „Krafttraining im Seniorenwettkampfsport“, dass beim Training mit Gewichten stets auf die Qualität der Übungsausführung geachtet werden muss. Für Wettkampfsportreibende im Seniorenbereich gehört ein regelmäßiges Krafttraining zwingend in den Wochenplan, um Gelenke, Sehnen und Muskulatur bei den hohen Belastungen der leichtathletischen Disziplinen zu schützen. Ganz individuell muss dabei entscheiden werden, ob Übungsformen eher „geführt“ an speziellen Krafttrainingsgeräten, wie z.B. der Beinpresse gemacht werden oder als „freie“ dreidimensionale Bewegungsform mit Kurz- oder Langhanteln.

Mit Physiotherapeutische Maßnahmen nach Verletzungen beschäftigte sich im vierten Workshop die Physiotherapeutin und selbst aktive Seniorensportlerin, Annette Lehr. Einer theoretischen Einführung zu den Möglichkeiten physiotherapeutischer Behandlung folgte die praktische Demonstration anhand von Verletzungen und Beschwerden der Teilnehmenden. Ganz besonders wichtig zur Vorbeugung und Rehabilitation von Verletzungen sei nicht nur die Behandlung durch die Therapeut:innen, sondern viel mehr das selbstständige regelmäßige Üben und Trainieren von speziellen Bewegungsformen.  


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