Ex-Stabhochspringer Fabian Schulze kurz vor seinem 40. Geburtstag verstorben
  28.02.2024 •     WLV , Top-News WLV , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik


Er gehörte der goldenen Generation der deutschen Stabhochspringer an: Fabian Schulze nimmt mit seiner Bestleistung von 5,83 Meter Platz neun der ewigen deutschen Bestenliste ein. Am vergangenen Sonntag ist er wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag in seiner Wahlheimat an einer tückischen Krankheit verstorben. Schulze startete für die LG Leinfelden-Echterdingen, das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg, die LG Stadtwerke München und den VfL Sindelfingen.

Die Nachricht vom Tod von Fabian Schulze verbreitete sich am Dienstag wie ein Lauffeuer in der deutschen Leichtathletik. Und alle sind sich einig: der ehemalige Athlet aus Filderstadt war nicht nur als Stabhochspringer ein Aushängeschild, sondern auch aus menschlicher Sicht ein großes Vorbild für viele andere Sportler. Fabian Schulze wird als sehr zurückhaltend, sympathisch und sehr beliebt geschildert.

Fabian Schulze war 4. bei der Hallen-WM 2006 in Moskau, Fünfter bei der Hallen-EM 2005 in Madrid, Sechster bei der EM 2010 in Barcelona, viermal deutscher Vizemeister. Mit seiner Hallen-Bestleistung von 5,83 Meter, 2007 als Lokalmatador beim Sparkassencup in Stuttgart bei einem denkwürdigen Auftritt gesprungen, ist er württembergischer Rekordhalter, mit seiner der Freiluft-Bestleistung von 5,81 Meter hält er zusammen mit Alexander Straub (LG Filstal) auch im Freien den württembergischen Rekord.    

„Ich war ein langer Weggefährte von Fabian und habe immer an ihm hochgeschaut“, zeigte sich der ehmalige Sprinter Marius Broening betroffen von der Nachricht. Die drei Schwaben Fabian Schulze, Tobias Unger und Marius Broening lebten während ihrer aktiven Zeit bei der LG Stadtwerke München in einer WG zusammen. „Fabian ist in unserer gemeinsamen Zeit bei Kornwestheim und in München ein Freund geworden“, erinnert sich Tobias Unger, „ich bin tief traurig und finde kaum Worte“.

Vor fast genau einem Jahr standen Schulze, Unger und Broening in München am Grab von Tim Lobinger. Herbert Czingon, langjähriger DLV-Bundestrainer der Stabhochspringer, beschreibt den jetzt Verstorbenen als „freundlichen Kamerad, der immer mit einem Lächeln im Gesicht in der Szene unterwegs war“. Nach seiner Rückkehr aus Bayern war Schulze als stellvertretender Athletenvertreter ins WLV-Präsidium gewählt worden.

Zu Beginn seiner Karriere äußerte sich Schulze, dessen großes Vorbild immer Sergej Bubka war, gegenüber dem Autor zu seinen Motiven, die ihn zum Stabhochsprung führten. „Ich habe als Bub oberhalb des Stuttgarter Flughafens auf einer Wiese gesessen und immer den Flugzeugen hinterhergeschaut“, erzählte er damals, „ja, fliegen mit einem Stab wär doch was“, dachte er damals. Mit seiner Karriere als Stabhochspringer hat er dies eingelöst. Jetzt ist er vielleicht den Fliegern hinterher gesprungen. Seine letzte große Leidenschaft galt dem Gleitschirmfliegen in den Allgäuer Bergen. 

Fabian Schulze hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.