Hallen-EM in Glasgow Tag eins
  02.03.2019 •     BW-Leichtathletik , Leistungssport , Top-News BW-Leichtathletik , WLV


Mit persönlicher Bestzeit landet Alina Reh auf Platz vier - Alina Kenzel steht mit Bestleistung im Finale - Christoph Kessler wird Vorlaufschnellster.

Höhepunkt der Hallen-EM war das 3000 Meterfinale der Frauen zum Abschluss des ersten Wettkampftages in der Emirates Arena in Glasgow (Großbritannien).

3000 Meter Finale: Alina Reh (SSV Ulm 1846) lief ein beherztes Rennen und steigerte ihre persönliche Bestzeit auf 8:39,45 Minuten. Damit übernimmt sie hinter Konstanze Klosterhalfen Rang zwei in der ewigen DLV-Bestenliste in der Halle. Die Goldmedaille gewann die Schottin Laura Muir, den Vizetitel sicherte sich Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), eine weitere Medaille (Bronze) für die Gastgeber holte sich Melissa Courtney mit Bestleistung (8:38,22 min).

Alina Reh (SSV Ulm 1846) Vierte Finale 3.000 Meter (8:39,45 min)

Der erste Kilometer war, glaube ich, ziemlich ruhig, dann wurde es immer schneller und ich habe jetzt gesehen, ich bin am Ende eine Bestzeit gelaufen: 8:39 Minuten. Ich denke, das ist richtig gut für mich, aber klar: Ein vierter Platz ist halt immer ein bisschen enttäuschend. Ich werde zurzeit irgendwie immer Vierte: Bei der EM in Berlin, bei der Wahl zu den Leichtathleten des Jahres - also Platz vier habe ich gemietet. Aber ein vierter Platz ist immer noch besser als ein fünfter Platz. Mein Fokus liegt auf jeden Fall auf den 10.000 Metern und ich denke, das ist eine gute Basis, eine Zeit von 8:39 Minuten stehen zu haben.

Kugelstoßen Qualifikation: Alina Kenzel (VfB Waiblingen) knackt erstmals in der Halle die 18-Meter-Marke. Die Athletin von Peter Salzer sicherte sich mit ihrer neuen Bestweite von 18,09 Meter als Sechstplatzierte das Finalticket.

Alina Kenzel (VfL Waiblingen) Sechste Qualifikation Kugelstoßen (18,09 m PB)

Schon der erste Stoß hat mich sehr gefreut, ich hatte selten so gute Einstiege. Ich war anfangs sehr entspannt, aber als ich gesehen habe, dass es in der Runde ganz schön abgeht, wusste ich: Du musst noch einen setzen. Dann habe ich mir gesagt: Komm, jetzt noch mal Power, gib alles, was du hast. Und im Zweiten ist mir dann einer richtig gut gelungen. Die Quali-Weite war 18,20 Meter, draußen ist meine PB 18,21 Meter, aber das kann man nicht immer mit der Halle vergleichen. Daher war ich vorher ziemlich unsicher, wo ich stehe. Ich wollte spontan an das Ganze herangehen, mir nicht zu viel Druck und zu viele Gedanken machen. Ich wollte einfach mein Ding machen, so wie immer – und es hat sich bewiesen, dass das gut war! Im Finale möchte ich gerne noch mal die 18 Meter stoßen und einfach einen guten Wettkampf abliefern. Nachdem ich letztes Jahr EM-Neunte wurde, bin ich überglücklich, dass ich dieses Mal sechs Versuche habe und unter den besten Acht bin, das ist für mich Gold wert.

800 Meter Vorlauf: Christoph Kesslers Taktik in seinem Vorlauf über die 800 Meter ging auf! Der Athlet von der LG Region Karlsruhe sortierte sich gleich nach dem Start auf Position zwei ein und mobilisierte in der Schlussphase seine Kräfte, um der Konkurrenz davon zu laufen. In 1:48,62 Sekunden lief der 23-Jährige als klarer Sieger seines Vorlaufs ins Ziel und qualifizierte sich damit für das Halbfinale am Samstag (2. März).

Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) Erster Vorlauf 800 Meter (1:48,62 min) Q Ich habe mich reingehängt, habe mich bei Meter 550 noch richtig gut gefühlt. Ich bin dann vorbei, habe rechts etwas gespürt und wusste: Wenn ich da dagegenhalten kann, könnte es reichen. Dass ich da hinten raus noch so pushen konnte, da war ich selbst überrascht. Ich wusste, dass die ersten zwei Plätze extrem hart werden würden. Ich habe eigentlich eher darauf geschielt, dass ich vielleicht über die Zeit weiterkomme. Ich bin einfach nur happy, dass es so gelaufen ist. Mal schauen, was morgen so geht. Wenn ich morgen wieder so viel kicken kann, dann ist vielleicht das Finale möglich, aber wir möchten jetzt erstmal nicht zu viel wollen.

400 Meter Vorlauf: Die Deutsche Hallenmeisterin von Leipzig Nadine Gonska fand nicht richtig in ihr Vorlaufrennen hinein. Die Mannheimerin lag zwar nach 150 Metern auf der dritten Position, war jedoch eingekesselt. Leider konnte sich Nadine aus dieser Position nicht mehr recht befreien und konnte so der von hinten aufkommenden Französin Agnes Raharolahy nicht mehr kontern konnte. 53,38 Sekunden reichten nicht für den Einzug in die nächste Runde.

Nadine Gonska (MTG Mannheim) Vierte Vorlauf 400 Meter (53,38 sec) Irgendwann hatte ich keine Chance mehr. Da kam die Französin von hinten und ich kam nicht mehr vorbei. Ich war eingekesselt. Ich hätte schneller angehen müssen, aber die ersten 200 Meter sind leider momentan so ein bisschen mein Problem. Das ärgert mich, weil hinten raus noch mehr gegangen wäre. Da hat man wieder gemerkt, dass es in der Halle doch ganz anders ist. Dabei habe ich mich unfassbar gut gefühlt, auch während des Rennens – und auch jetzt danach. Ich habe es einfach verpasst, mich auf den ersten 200 Metern im Feld gut zu positionieren. Jetzt kommen noch fünf Läufe, ich muss gucken, wie die Zeiten da sind. Ich wünsche mir natürlich, dass ich heute Abend noch mal die Chance habe, es besser zu machen. Aber ich bin schon sehr enttäuscht.

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