Starker Auftritt von Vetter im Olympiastadion
  16.09.2020 •     WLV , Top-News WLV , BLV , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Leistungssport


Auch unter Coronabedingungen wurde das ISTAF im Berliner Olympiastadion seinem Ruf Gerecht, eines der stärksten und stimmungsvollsten Leichtathletik-Meetings im internationalen Terminkalender zu sein. Die 3.500 begeisterte Zuschauer, die im weiten Rund es Olympiastadions für Stimmung sorgten, wurden zum Ausklang der Late Season mit vielen guten Leistungen – auch von den teilnehmenden baden-württembergischen Athleten – belohnt.

Mit dem neunten Sieg in Serie hat sich Speerwerfer Johannes Vetter am Sonntag beim Berliner ISTAF in die Saisonpause verabschiedet. „Das war der beste Saisonabschluss, den ich mir hätte vorstellen können“, sagte der 27-jährige Offenburger. Souverän hatte er zuvor den Speerwurf-Wettbewerb mit 87,26 Meter vor Andrian Mardare (Moldawien; 82,61 m) gewonnen. Es war bereits sein vierter Erfolg bei dem prestigeträchtigen Leichtathletik-Meeting.

Geschlagen geben musste sich dagegen im Weitsprung der Frauen Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Die Ukrainerin Maryna Romanchuk-Bekh, die Mihambo in Dessau am Dienstag noch mit 7,03 Metern überflügelt hatte, setzte dieses Mal mit 6,87 Metern den weitesten Satz in die Grube. Mihambo konnte dennoch mit dem nächsten guten Wettkampf aus kurzem Anlauf und 6,77 Metern zufrieden sein. Platz vier ging an die internationale für Rumänien startende Alina Rotaru vom VfB Stuttgart, die ihre derzeit starke Form mit 6,59 Meter unter Beweis stellte.

Das Hindernisrennen der Frauen war mit einem Sieg von Hyvin Kiyeng (9:06,14 min) vor Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (9:10,07 min) fest in kenianischer Hand. Doch auch Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) ging das hohe Tempo mit und steigerte als Siebte die deutsche Jahresbestzeit auf 9:35,67 Minuten. „Es war richtig hart“, bilanzierte sie. „Ich hatte mir vorgenommen, schnell anzugehen und es einfach zu probieren. Dann wurde es ein Kampf hintenraus.“

Beste deutsche Läuferin in einem ebenfalls pfeilschnellen Rennen über 1.500 Meter war die Deutsche Meisterin Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen). Sie ließ auf ihre 4:04,90 Minuten vom Dienstag in Ostrava (Tschechien) noch einmal 4:05,74 Minuten folgen und wurde Siebte. Vorneweg stürmte die Britin Laura Muir, die die Weltjahresbestleistung auf 3:57,40 Minuten schraubte.

Der Sieg über 100 Meter der Frauen ging an die Niederländerin Dafne Schippers, die sich in 11,26 Sekunden durchsetzte. In dem starken Feld landete Lisa Nippgen von der MTG Mannheim in11,46 Sekunden noch vor der Deutschen Meisterin Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 11,63 sec) und der deutschen Jahresbesten Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar; 11,54 sec) auf Platz fünf.

Nicht ganz in die erhofften Weitenregionen vordringen konnte Paralympics-Kugelstoßer Niko Kappel. Der Sindelfinger, der im Sommer den Weltrekord in der Klasse der Kleinwüchsigen auf 14,30 Meter verbessert hatte, verfehlte die angepeilte 14-Meter-Marke und kam auf 13,91 Meter.

>> Zu den Ergebnissen des ISTAF Berlin 2020