Kreistag der Leichtathleten in Oberndorf - Dieter Franke verabschiedet
  08.01.2019 •     WLV


Die Bilanz über das abgelaufene sportliche Jahr fiel für Dieter Franke positiv aus. Es gab tolle Kreiswettkämpfe mit erfreulich guten Ergebnisses vor allem im Nachwuchsbereich.

Wo es nach seinen Worten etwas klemmte war die fehlende Bereitschaft der Vereine sich an der Arbeit des Leichtathletikkreises zu beteiligen. Was bei Durchführung der Kreismeisterschaften sehr gut funktionierte, setzte sich offensichtlich im Leitungsstab des Leichtathletikkreises nicht fort. Franke wies darauf hin, dass sich immer mehr Aufgaben auf seine Person konzentrierten. Wichtige Funktionen wie die Position des Kampfrichterwartes und Statistikers wurden von ihm übernommen. Ein weiteres Problem war das fehlende Personal für das Wettkampfbüro. Da ohne dieses Resort keine Wettkämpfe durchgeführt werden können, hatte er sich bereit erklärt, diese Position ebenfalls zu übernehmen. Während der Ausführungen des scheidenden Kreisvorsitzenden wurden Belastungsgrenzen fühlbar, die irgendwann zum Ausstieg zwingen.

Dieser Punkt war offensichtlich erreicht, als er den Umgang mit Beteiligten bei der Neuorientierung der Leichtathletikregion Süd ansprach. Hinzu kam, dass man sich vor dieser Zusammenkunft in einer kleinen Runde traf, um Vorschläge der Kreisvereine für die Regionalsitzung zu formulierte. Als es darum ging diese Vorschläge in der Regionalversammlung zu vertreten, fühlte sich Franke allein gelassen. Bei dieser Sitzung "konnten sich von den 11 anwesenden Vertretern aus dem Kreis Rottweil plötzlich 8 nicht mehr an unsere Abmachungen erinnern", so Franke. Für ihn muss das der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Denn,"ich sah kein Vertrauensverhältnis zwischen den Kreisvertretern und mir, deshalb kam mein Entschluss das Amt aufzugeben", so Franke zu seinem konsequenten Schritt und so wurde er auch beim Kreistag verabschiedet.

Verabschiedung Dieter Franke

Ehrenvorsitzender, Klaus Walter erinnert in seiner Laudatio an den Weg des Funktionsträgers aus Oberndorf. Die Karriere als Funktionsträger begann demnach im Jahre 1973 als Dieter Franke die Abteilungsführung beim TV Oberndorf übernahm. 1990 wechselte er zum Vorsitz des Leichtathletikkreises Rottweil. Bis in die heutige Zeit war er in allen Ebenen des Leichtathletikkreises eingebunden. Zuerst im Bezirk Zollern/Schwarzwald, später in der Leichtathletikregion-Süd erhob er, ebenso wie bei Verbandstagen seine Stimme im Sinne des Leichtathletikkreises Rottweil. Von den bisherigen sechs Kreisvorsitzenden hatte Dieter Franke mit 28 Jahren die längste Amtszeit. Als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz für den Leichtathletikkreis überreiche Martin King im Namen der Kreisvereine eine Anerkennung.

Ulrich Metzger, Mitglied das WLV-Aufsichtsrates, Vertreter der Kreise, erinnerte an Frankes Einsatz als ehrenamtlicher Funktionsträger. Er war 22 Jahre 1. Vorsitzender des TV Oberndorf sowie 28 Jahre als Vorsitzender des Leichtathletik Kreises Rottweil. 1982 hatte Franke die C-Lizenz erworben und zahlreiche Athletinnen und Athleten, die wie Damian Kallabis und Dolores Palomo (Gäckle) national und international erfolgreich waren, das "laufen gelernt".

Als Vertreter des Leichtathletikkreises Rottweil war nach Metzgers Worten Dieter Franke bei allen Verbandstagen vertreten. Franke habe dabei immer still und leise seinen Kreis vertreten und "wenn etwas von dir kam, hatte es Hand und Fuß " so Metzger. Weiter erinnert Metzger an einen Dieter Franke der, "uns immer klar und sachlich seine Meinung gesagt hat" und was etwas über Frankes Arbeitsweise verriet war die Bemerkung: "Dieter, du bist nicht nur die glatten Straßen gegangen sondern auch die Wegen die noch niemand ging und hast so Spuren und nicht nur Staub hinterlassen".

Im Namen des Vorstandes und des Aufsichtsrates des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes überreichte Ulrich Metzger die Verdienstmedaille des Württembergischen-Leichtathletik Verbandes an Dieter Franke.

Obwohl Dieter Franke ab Juni das Amt des Kreisvorsitzenden abgegeben hatte, sorgte er auch mit seinem persönlichen Einsatz dafür, dass die noch anstehenden Wettkämpfe durchgeführt werden konnten. Nach Rücksprache mit den Vereinsvertretern gestaltete Franke auch den Kreistag 2018.

Überhaupt, es war wohltuend zu erleben wie man in diesem Gremium ruhig sachlich und emotionslos zurückliegende Probleme ansprach und die Notwendigkeit erkannte nach Lösungen zu suchen, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Berichte der einzelnen Ressorts

Sportwart Roland Schneider (TV Oberndorf) bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit Dieter Franke ließ aber nicht unerwähnt, dass er im nächsten Jahr zu einer Wiederwahl nicht zur Verfügung steht. Über die Leistungen in der WLV Bestenliste gab es keine Spitzenleistungen, aber in der Breite gab es einige gute Platzierungen.

Jugendwart Martin King (SV Mariazell) zeigte auf, dass der Leichtathletikkreis Rottweil im Nachwuchssport einiges zu bieten hat.

Petra Groß Schülerwartin (SG Deißlingen) sprach von einem leichten Rückgang bei vorderen Platzierungen in der WLV und DLV Bestenliste. Dabei zeigen sich vor allem die Mädchen unter den Top 10. Folgerichtig gewannen die Mädchen U14 beim Kreisvergleichskampf.

Susanne Becker, Kassiererin (TG Schwenningen) berichtet von einem guten Kassenstand.

Edgar Blust, Lehrwart (SV Mariazell): Es gab im abgelaufenen Jahr drei zentrale Kreislehrgänge in der Rottweiler Kreissporthalle. In 2019 wird diese Qualifizierung mit den Lehrgängen Speerwurf, Hürdenlauf und "allgemeine Kraft/Beweglichkeit" fortgeführt. Pressewart Bernd Müller (TSV Rottweil) erklärte kurz seinen Wirkungsbereich, bevor die versammelten Vereinsvertreter den gesamten Kreisvorstand einstimmig entlasteten.

Neuwahlen standen nicht an, einzig die Wahl eines Kreisvorsitzenden. Erwartungsgemäß konnte an diesem Abend unter den Anwesenden kein Nachfolger gefunden werden. Aus einer lebhaften aber sachlichen Diskussion heraus kam der Gedanke, in einem "Entwicklungsgremium" die Weichen für die Zukunft des Leichtathletikkreises in seiner Funktion zu stellen. Die Diskussionsrunde verdeutlichte, was immer bei dieser "Findungsrunde" herauskommt, die Leichtathleten müssen sich auf geänderten Vorgaben einer Gesellschaft einstellen in der es immer schwerer wird Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen. Vor allem wird es darum gehen junge Funktionsträger zu finden, denen man auch die Chance gibt eigene Ideen umzusetzen.