Marie-Laurence Jungfleisch und Gregor Traber sagen WM-Start ab
  05.09.2019 •     Wettkampfsport , Leistungssport , Wettkampf


Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch und Hürdensprinter Gregor Traber müssen verletzungsbedingt auf ihren Start bei den Weltmeisterschaften in Doha verzichten. Auch weitere DLV-Topathleten haben sich besonders im Hinblick auf eine optimale Olympia-Vorbereitung dazu entschieden, zum jetzigen Zeitpunkt ihre Sommersaison zu beenden.

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) nahen. Am Horizont aber sind schon die Olympischen Spiele 2020 in Sicht, welche nur zehn Monate später Anfang August in Tokio (Japan) stattfinden. Um dort in Topform an den Start gehen zu können, haben sich einige leicht angeschlagene deutsche Topathleten dazu entschieden, auf den WM-Start in Doha zu verzichten.

Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) zählt zu den insgesamt 46 DLV-Athletinnen und -Athleten, die bereits Anfang August in das vorläufige WM-Team berufen wurden. Doch die EM-Dritte wird in Doha fehlen. Sie musste ihren letzten Wettkampf Ende August in Rovereto (Italien) mit starken Achillessehnen-Schmerzen abbrechen. „Um die Vorbereitung auf die anstehende Olympiasaison nicht zu gefährden, haben sich Heimtrainer Tamas Kiss und Marie-Laurence Jungfleisch dazu entschieden, die Saison abzubrechen und auf einen WM-Start zu verzichten“, erklärt der Leitende Bundestrainer Sprung Uwe Florczak.

Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) hatte Ende Juni in Mannheim in 13,37 Sekunden die 1. WM-Norm abgehakt. Zuletzt lieferte er bei der Team-EM und beim ISTAF die für eine Nominierung noch fehlende 2. WM-Norm nach. Jedoch kämpfte er im gesamten Saisonverlauf mit Rückenschmerzen. In dieser Woche zog der Deutsche Meister und EM-Fünfte die Notbremse und beendete die Saison. „Natürlich bedaure ich es sehr, dass mit Gregor der alleinige Leistungsträger dieser Disziplin für die WM ausfällt“, sagt der zuständige Leitende Bundestrainer Volker Beck, „aber die Gesundheit geht vor und die Vorbereitung auf Tokio muss in voller Belastungsbereitschaft und -verträglichkeit gewährleistet sein.“

Mit voller Kraft in Richtung Tokio

Ähnliche Entscheidungen haben in den vergangenen Wochen bereits weitere deutsche Leichtathleten wie Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz), Sprinterin Laura Müller (LC Rehlingen) oder Kugelstoßer David Storl (SC DHfK Leipzig) getroffen. Zuletzt entschied sich zudem der Vize-Europameister im Weitsprung Fabian Heinle (VfB Stuttgart), die Jagd nach der WM-Norm einzustellen und die Saison zu beenden. Er hatte im Aufbau mit kleineren Verletzungsproblemen zu kämpfen und konnte viele wesentliche Einheiten nicht absolvieren, so fehlte in diesem Jahr die Konstanz im Anlauf für richtig weite Sprünge.

„Mit Marie-Laurence Jungfleisch und Gregor Traber fehlen in Doha zwei unserer Leistungsträger. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Tokio halte ich ihre Entscheidungen zum Saison-Abbruch aber für richtig und nachvollziehbar, auch wenn ich die Situation, natürlich in erster Linie für die betroffenen Athleten selbst und für unsere Nationalmannschaft, sehr bedaure", sagt DLV-Cheftrainer Alexander Stolpe.

"Ich wünsche allen Athleten, die ihre Saison vorzeitig beenden mussten, einen schnellstmöglichen und effektiven Genesungsverlauf." Für sie gelte es jetzt, gemeinsam mit dem DLV-Trainer- und Kompetenzteam den Reha-Prozess einzuleiten, um rechtzeitig und beschwerdefrei in die Olympia-Vorbereitung starten zu können.

Quelle: leichtathletik.de