Solidarität zeigen – Abstand halten – Zuversicht teilen
  31.03.2020 •     WLV , BLV , Top-News BLV , BW-Leichtathletik


In einer Pressemitteilung des Kultusministeriums sowie des Landessportbundes Baden-Württemberg richten sich die Ministerin Dr. Susanne Eisenmann und die Präsidentin Elvira Menzer-Haasis direkt an die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen Vereine.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe ehrenamtlich Engagierte und Mitglieder der Sportvereine in Baden-Württemberg,

noch vor wenigen Wochen konnte sich kaum jemand vorstellen, in welcher ernsten Lage wir uns heute befinden. Die schnelle Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2/Covid-19) hat das öffentliche Leben in unserem Land zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen auf den organisierten Sport sind nicht zu übersehen: Der Trainings- und Übungsbetrieb fállt bis auf Weiteres aus, Spiele, Wettkämpfe und Turniere sind abgesagt, Fitness- und Gesundheitskurse finden nicht mehr statt. Ebenso müssen besondere Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren, Vereinsfeste sowie Jahresausflüge abgesagt oder verschoben werden. Diese Situation ist schwer zu ertragen.

Wir nehmen die Sorgen der Sportvereine ernst

Wir wissen, dass angesichts dieser Entwicklung viele Sportvereine und auch Sportverbände beunruhigt sind und mit Blick auf die Vereinsfinanzen sorgenvoll in die Zukunft schauen. Können die Einnahmen auf einem Niveau gehalten werden, dass der Verein nach der Krise weitermachen kann? Werden wir mit den fortlaufenden Personalkosten für unsere haupt- und nebenamtlichen Beschäftigten alleine gelassen? Was geschieht mit den selbstständigen Trainerinnen und Trainern sowie Anbietern von Kursen, die unserem Verein verbunden sind? Diese und andere wichtige Fragen beschäftigen die vertretungsberechtigten Vorstände und weiteren Verantwortlichen in den Vereinen.

Wir bitten deshalb alle rund 3,8 Millionen Mitglieder der Sportvereine im Land, den ehrenamtlich Engagierten – insbesondere den Vorständen – den Rücken zu stärken. Halten Sie lhrem Verein die Treue! Um das Vereinsschiff sicher und umsichtig durch diese äußerst belastende Zeit steuern zu können, sind die Verantwortlichen auf Solidarität, Unterstützung und Wohlwollen angewiesen. Wir sind uns sicher: Die starke Gemeinschaft der Mitglieder und der ehrenamtlich Engagierten wird den organisierten Sport durch die kommende Zeit tragen.

Bund und Land spannen Rettungsschirme auf

Der Bund und das Land Baden-Württemberg stehen dabei solidarisch an der Seite des organisierten Sports. Es wurden Sofort-Programme und Rettungsschirme verabschiedet, die auch den Sportvereinen helfen können, die finanziellen Folgen der Krise abzufedern. Dies gilt insbesondere für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb der Vereine. Es gibt Maßnahmen – an erster Stelle das Kurzeitarbeitergeld – mit deren Hilfe das in den Vereinen beschäftigte Personal vor Arbeitslosigkeit geschützt und die Personalausgaben für die Vereine deutlich entlastet werden können. Die SoloSelbstständigen erhalten ebenfalls schnelle und unbürokratische Unterstützung. Über diese und andere Hilfen sowie über andere wichtige Fragestellungen können sich die Vereinsverantwortlichen und alle Mitglieder auf einer Extra-Seite der Homepage des Landessportverbandes Baden-Württem berg (LSV BW) informieren.

Die Internetadresse lautet: www.lsvbw.de/coronavirus

Wir empfehlen lhnen, dieses lnformationsangebotzu nutzen. Bitte zögern Sie nicht, Anträge im Rahmen der bereits vorhandenen Rettungspakete und Schutzschirme unter www.bw-soforthilfe.de zu stellen.

Kultusministerium stellt Mittel für Vereine in Not bereit

Derzeit ist noch kaum zu überblicken, was die Pandemie für die gesamte Einnahmen- und Ausgabenseite der Sportvereine im Einzelfall bedeutet. Vieles hängt von der Mitgliederstärke, der Beschäftigtenzahl, dem Angebot und der lnfrastruktur eines Vereins ab. Für uns ist aber klar: Die Sportvereine im Land sollen wegen der CoronaKrise nicht in eine existenzielle Schieflage geraten. Die Zuschussprogramme des Solidarpakts Sport lll laufen unverändert weiter. Das Kultusministerium wird deshalb im Einvernehmen mit dem Landessportverband nicht abgerufene deckungsfähige Fördermittel aus dem Solidarpakt Sport lll zielgerichtet einsetzen, um Vereinen, die in existenzielle Not geraten oder sich besonderen Härten gegenübersehen, weitere Hilfen für den Fall anbieten zu können, dass die Rettungsschirme von Bund und Land nicht greifen.

Sollten die vorhandenen Mittel nicht ausreichen, werden wir uns gemeinsam für zusätzliche Gelder einsetzen. Das Kultusministerium und der Landessportverband als Sprecher des organisierten Sports in Baden-Württemberg bleiben hierzu in enger Abstimmung.

Mit den Werten und Tugenden des Sports die Krise überwinden

Der organisierte Sport ist eine wichtige gemeinschaftsstiftende Kraft in BadenWürttemberg. Sportvereine sind keine Zweckbündnisse, sondern Wertegemeinschaften. Die Werte und Tugenden des Sports brauchen wir in dieser Krise mehr denn je. Dazu zählen Respekt und Fairness, dazu gehören Teamgeist und Disziplin. Unser Appell an Sie lautet: Halten Sie sich an die Regeln, bewahren Sie Abstand und helfen Sie – wenn es lhnen irgendwie möglich ist – anderen Menschen, die sich nicht selbst helfen können.

Unsere letzte Bitte gilt lhnen persönlich: Achten Sie auf sich selbst und auf lhre Nächsten. Wir wünschen lhnen, dass Sie gesund durch diese für uns alle herausfordernde Zeit kommen.


Mit herzlichen Grüßen

Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport
Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin LSVBW


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