Talentförderung neu gedacht: U14-Talentteams fördern lokale Talente und stärkt Zusammenarbeit vor Ort

  10.11.2025    WLV Top-News WLV BLV Top-News BLV BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik
Die Kugel so weit stoßen wie Yemisi Ogunleye oder weit springen wie Malaika Mihambo. Das ist der Traum vieler Nachwuchstalente in den Vereinen der Leichtathletik Baden-Württemberg. Um den Weg dorthin zu ebnen, hat die Leichtathletik Baden-Württemberg (LABW) nun mit den U14-Talentteams ein neues Projekt auf den Weg gebracht, das an verschiedenen Pilotstandorten im ganzen Bundesland umgesetzt wird.

Im Rahmen des Trainings des U14-Talentteams wird an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg den Teamleitern das Label „U14-Talentteam Leichtathletik Baden-Württemberg“ überreicht. Während die möglichen Medaillengewinner von morgen trainieren, schmückt im Anschluss ein großes Banner die jeweilige Trainingsstätte des U14-Talentteams. Was es auf dem Weg in den Leistungssport gerade in diesem Alter braucht, weiß keiner so gut wie Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye selbst: „Gerade, wenn man vom Kind zum Teenie wird, braucht es viel Zusammenhalt, Durchhaltevermögen und Freunde, die den gleichen Traum und die gleichen Idole haben. Wenn das Training dann noch von engagierten Trainern geleitet wird, können aus diesen Talenten die Medaillengewinner von morgen werden.“

Vereinsübergreifendes Förderkonzept trägt demografischem Wandel Rechnung

Gerade im Übergang von der Kinderleichtathletik in die U14 (12- und 13-jährige) muss die Leichtathletik, wie auch andere Sportarten, sich gegen die Verlockungen von Smartphone & Co durchsetzen. Wenn es dann im Training an Gleichgesinnten fehlt, ist der Abschied vom Vereinssport oft vorprogrammiert. Deshalb führt die Leichtathletik Baden-Württemberg gGmbH (LABW) in enger Zusammenarbeit mit dem Badischen und Württembergischen Leichtathletik (BLV und WLV) nun dieses innovative Projekt ein. In U14-Talentteams werden regional nah Talente aus verschiedenen Vereinen zusammengefasst und durch ein zusätzliches Trainingsangebot, das in der Regel samstags stattfindet, gefördert. Der Clou dabei: Nicht nur die Athlet:innen profitieren in ihrer Leistungsentwicklung, sondern auch die ehrenamtlichen Trainer:innen, die sich in diesem Fall unabhängig vom Heimatverein mit ihren Kenntnissen in Spezialdisziplinen einbringen, schöpfen einen Mehrwert. Neben fachlichem Austausch entstehen neue Netzwerke. Lernen sich Trainer und Athleten vereinsübergreifend kennen, kann man sich beim Coaching auf Wettkämpfen gegenseitig entlasten und unterstützen. „Seit wir uns untereinander vom Training beim U14-Talentteam kennen, unterstützen wir uns gegenseitig beim Coaching. Wir wissen, welcher Athlet wie tickt und worauf man achten muss. Für mich bedeutet das konkret: Nicht mehr innerhalb weniger Minuten mehrmals von einem Ende des Stadions zum nächsten zu wechseln, weil dort wieder einer meiner Athleten an der Reihe ist.“, bringt Kevin Stücklin, Trainer beim ESV Weil am Rhein im Bezirk Oberrhein die positiven Effekte des Konzepts zum Ausdruck.

Landes- und Verbandstrainer bringen ihr Knowhow ein

Erprobt wurde das Konzept bereits seit rund drei Jahren erfolgreich im Verbandsgebiet des BLV. Die positiven Rückmeldungen und Leistungsentwicklungen haben die Verantwortlichen nun dazu bewogen, das Projekt deutlich auszuweiten. „Wir ergänzen damit die bewährten und erfolgreichen Maßnahmen der LABW zur Förderung des Leichtathletiknachwuchses im Land. Schließlich wollen wir gezielt und strukturiert die Nachfolge unser jetzigen Weltklasseathleten, wie Yemisi Ogunleye, Leo Neugebauer oder Sandrina Sprengel, sichern.“, so Dieter Schneider, Präsident WLV und vorsitzender Gesellschafter der LABW. Das Projekt der U14-Talentteams wird dabei professionell durch hauptamtliche Mitarbeiter der LABW koordiniert und begleitet.

U14-Talentteams werden im Herbst 2025 in den Regionen Mosbach/Sinsheim, Offenburg/Wolfach, Freiburg, Oberrhein, Hegau-Bodensee, Rhein-Neckar, Ostalb, Villingen/Rottweil und Rems-Murr an den Start gehen. Die Standorte Offenburg/Wolfach, Freiburg, Oberrhein und Hegau-Bodensee gehören dabei zu denen, die bereits im Rahmen der Probephase im badischen Teil aktiv waren und das Konzepts nun unter dem Titel U14-Talentteams fortführen.

Für die Finanzierung der Trainingsmaßnahmen stellen die LABW bzw. der Badische und der Württembergische Leichtathletik-Verband Mittel bereit. In regelmäßigen Abständen wird das Training durch Landes- oder Verbandstrainer aus dem Nachwuchsbereich unterstützt und zur dezentralen Fortbildung der Vereinstrainer genutzt. Verantwortlich für das Gesamtprojekt ist der Leiter Nachwuchsleistungssport in der Leichtathletik Baden-Württemberg, Christian Hummel.

Leichtathletik-Baden Württemberg Garant internationaler Erfolge

Seit vielen Jahren ist die Leichtathletik Baden-Württemberg ein Garant für internationale Erfolge deutscher Athletinnen und Athleten. „Mit den U14-Talentteams gehen wir den nächsten Schritt und steigern die Trainingsqualität für die talentierten 12- und 13-Jährigen sodass wir ihnen eine optimale und altersgerechte Entwicklungsperspektive bieten können“, so Hummel. Und auch BLV-Präsident Michael Schlicksupp sieht im Konzept einen wichtigen Baustein für die Sicherung künftiger Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene: „Wir schließen damit die Lücke von der Kinderleichtathletik bis zur ersten Kaderstufe der Leichtathletik“.

Kreise/ Regionen, die 2026 mit in das Projekt einsteigen wollen, wenden sich an den Leiter Nachwuchsleistungssport in der Leichtathletik Baden-Württemberg, Christian Hummel.

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