U23-EM Tag 4: Europarekord und Gold für Milo Skupin-Alfa mit Staffel
  11.07.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf


Am gestrigen letzten Tag der U23 Leichtathletik-Europameisterschaften in Tallinn standen die Staffelwettbewerbe im Mittelpunkt. Mit Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Lisa-Sophie Hartmann (VfL Sindelfingen) standen zwei Baden-Württemberger in den Teams des DLV.

4x400 Meter Frauen: DLV-Staffel erkämpft sich Platz vier

Noch ein letztes Mal hieß es "Kräfte mobilisieren" für die Stadionrunde. Und das für Luna Thiel (VfL Eintracht Hannover) und Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) schon zum vierten beziehungsweise sogar fünften Mal im Rahmen der Meisterschaften sowie nur wenige Stunden nach dem Staffel-Vorlauf. Nach dem klaren Sieg vom Vormittag wurde es am Abend deutlich härter, was sich schon daran zeigte, dass nach der ersten Stabübergabe von Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) an Lisa-Sophie Hartmann (VfL Sindelfingen) und dem Ende der Kurvenvorgabe nicht die Führung, sondern ein umkämpfter dritter Platz die Ausgangslage für den weiteren Rennverlauf bildete.

Lisa-Sophie Hartmann übergab hinter Frankreich und Tschechien sowie knapp vor Polen den Stab an Luna Thiel, die die dritte Position bis kurz vor dem letzten Wechsel halten konnte. Knapp zogen die Polinnen dann noch vorbei und Schlussläuferin Mona Mayer konnte mit einem schnellen Antritt die Tschechin Barbora Malikova hinter sich lassen. In dieser Konstellation ging's auf die Zielgerade, und da war es die Tschechin, die das letzte Wort hatte. Die 19 Jahre junge U23-Vize-Europameisterin hatte auf den letzten 100 Metern das beste Stehvermögen und schob sich von Rang vier noch auf den ersten Platz nach vorne – Gold für Tschechien in 3:30,11 Minuten vor Frankreich (3:30,33 min) mit neuem U23-Landesrekord vor Polen (3:30,38 min).

Für die deutsche Staffel gab es Platz vier ebenfalls mit einer herausragenden Zeit: 3:30,72 Minuten waren drei Sekunden unterhalb der Zeit, mit der die deutsche Staffel zwei Jahre zuvor U23-EM-Bronze geholt hatte. "Das war mehr Arbeit als im Vorlauf", bestätigte Luna Thiel anschließend, "mit so vielen Läufen in den Beinen wurde es noch mal anstrengend. Aber es waren auch Athletinnen vieler anderen Nationen am Start, die viele Rennen in den Beinen hatten. Die hatten heute vielleicht ein Quäntchen mehr Glück. Aber Platz vier ist ein super Ergebnis!"

4x100 Meter Männer: DLV-Quartett stürmt mit U23-Europarekord zu Gold

Schon im Vorlauf hatten die deutschen Kurzsprinter mit locker herausgelaufenen 39,03 Sekunden gezeigt, dass der U23-EM-Titel über 4x100 Meter nur über sie vergeben wird. Und im Finale legten Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), Luis Brandner (LC Top Team Thüringen), Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) und Joshua Hartmann (ASV Köln) noch eine Schippe drauf. Mit 38,70 Sekunden steigerte das DLV-Quartett als Europameister den acht Jahre alten U23-Europarekord von Großbritannien um sieben Hundertstelsekunden.

„Der U23-Europarekord ist auf jeden Fall möglich“, hatte Luis Brandner schon nach dem Vorlauf gesagt. Und der Erfurter, der auf Position zwei eine starke Gegengrade lief, sollte recht behalten. Dabei waren die Wechsel im Finale zwar risikoreicher als im Vorlauf, aber noch lange nicht voll ausgereizt. Mit starken 39,00 Sekunden sicherten sich die Spanier Silber vor der Ukraine (39,45 sec). Die traditionell schnellen Briten brachten den Staffelstab nichts ins Ziel.

„Es hat ziemlich viel zusammengepasst, wir haben das Ding gerockt“, jubelte Startläufer Yannick Wolf nach dem Gold-Coup. Dabei war die verpasste Einzelmedaille über 100 Meter am Freitag ein Ansporn für die DLV-Sprinter. „Wir haben uns richtig heiß gemacht und richtig einen rausgeknallt. Wir haben mit dem Europarekord geliebäugelt und sind volle Attacke gelaufen“, so Yannick Wolf. Das perfekte Zusammenspiel des DLV-Quartetts und die Top-Motivation wurde mit Gold plus Rekord gekrönt.

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