WM-Fünfte Sandrina Sprengel wechselt zum VfB Stuttgart
„Dies ist ein großer und richtiger Schritt für mich“, sagte die 21-Jährige am Dienstag. Das Angebot des VfB sei eine Anerkennung ihrer Leistungen, die sie in der Saison 2025 erbracht habe. „Es geht dabei aber nicht nur um finanzielle Dinge, ich habe über diesen großen Verein auch die Möglichkeit für eine bessere Außendarstellung“, ist Sprengel überzeugt.
VfB setzt auf professionelle Rahmenbedingungen
„Sandrina will sich bei uns professioneller aufstellen, und dies wollen wir ihr ermöglichen“, sagt VfB-Abteilungsleiter Dieter Göggel, “natürlich freuen wir uns, mit Leo Neugebauer und Sandrina Sprengel die besten deutschen Mehrkämpfer unterm roten Dach zu haben. Sprengels Wechsel sei auch durch den Stadionnamensgeber MHP, der sich beim VfB in der Leichtathletik und dem Frauenfußball engagiert, möglich. Sprengel ist die achte Bundeskaderathletin des VfB.
„Der Wechsel ist mir nicht leicht gefallen, weil mein bisheriger Verein in den letzten zwölf Jahren mir viel Unterstützung gegeben hat“, blickt die Athletin aus Grosselfingen bei Hechingen dankbar zurück. „Wir sind stolz darauf, was wir zur Entwicklung von Sandrina zu einer Spitzenathletin beigetragen haben“ sagte der Vorsitzende und Sportliche Leiter der LG Steinlach-Zollern, Martin Grundmann, ehemaliger deutscher Juniorenmeister im Zehnkampf, „aber ein kleinerer Verein wie wir hat in finanzieller Hinsicht begrenzte Möglichkeiten“.
Alltag, Training und Karriere gehen weiter
Für Sandrina Sprengel wird sich nicht viel ändern. Die zweifache Deutsche Meisterin und Junioren-Europameisterin von 2023 trainiert weiterhin am OSP Stuttgart bei Florian Bauder und lebt in einer WG in Stuttgart-Untertürkheim mit Hürdenläuferin Rosina Schneider und Weitspringerin Laura Müller zusammen. In ihrer dualen Karriere ist sie als Absolventin an der Polizei-Hochschule in Villingen-Schwenningen in der Spitzensportförderung der Polizei tätig.
Blick auf EM, WM und Olympia
„Ich habe 2025 viele Höhen und Tiefen miterlebt, am Ende ist die WM in Tokio mit dem fünften Platz an mir nur so vorbeigeflogen“, blickt Sprengel zurück. Begonnen hatte ihre Saison mit einem Riss des Beugers im rechten Oberschenkel, Tokio brachte ihr dann das Happy End.
Am kommenden Montag fliegt sie mit dem DLV zweinhalb Wochen ins Traininslager nach Stellenbosch (Südafrika). Ihre Ziele hat sie fest im Auge: sie möchte im kommenden Sommer bei der EM in Birmingham „angreifen“ und 2027 zu ihrer zweiten WM nach Peking. „Mein ganz großes Ziel ist aber eine Medaille 2028 bei den Olympischern Spielen in Los Angeles“.