LSV-Trainerpreis für Werner Späth und Florian Bauder
  25.01.2023 •     Top-News WLV , BLV , Top-News BLV , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Leistungssport


Werner Späth (Lebenswerk) und Florian Bauder (Ehrenpreis Nachwuchstrainer) wurden am Dienstag, 24. Januar 2023 durch den Landessportverband Baden-Württemberg für ihr herausragendes Engagement und ihre erfolgreiche Trainertätigkeit ausgezeichnet.

Bei der Trainerpreisverleihung 2022 des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV BW) wurde Markus Gaugisch, Trainer der Handball-Nationalmannschaft der Frauen und des Bundesligisten BBM Bietigheim-Bissingen, zum Trainer des Jahres gewählt. Die Sindelfinger Leichtathletik-Legende Werner Späth wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Den Sonderpreis der BARMER erhielt Karate-Trainer Köksal Cakir (Ludwigsburg). Um die Vielfalt des Sports zu zeigen, vergab der LSVBW seinen Sonderpreis an vier weitere Preisträger, die die Themen Integration, Teamwork und Trainernachwuchs abbildeten. Die Preisträger sind: Yuliya Raskina, Landestrainerin am Gymnastik-Stützpunkt Schmiden, Leichtathletik-Landestrainer Florian Bauder (Filderstadt) und das Rugby-Trainerteam Jan Ceselka/Maximilian Pietrek (Heidelberg).

Albrecht Reimold, Vorstandsmitglied der Porsche AG, als Gastgeber sowie Ministerin Theresa Schopper, LSVBW-Präsident Jürgen Scholz und BARMER-Landesgeschäftsführer Winfried Plötze übergaben die Preise vor etwa 180 geladenen Gästen im Porsche-Museum in Stuttgart aus Sport, Politik, Wirtschaft und Kultur.

Werner Späth – Lebenswerk

Nadine Hildebrand hielt eine bewegende Laudatio auf ihren langjährigen Erfolgstrainer, wobei sie sowohl den herausragenden Menschen als auch den hervorragenden Trainer Werner Späth in den Mittelpunkt stellte. Sechs der insgesamt sieben Athletinnen, die Werner Späth zu den Olympischen Spielen führte, folgten der Einladung des LSVBW. Elfgard Schittenhelm (OS München 1972), Heidi-Elke Hudack, geb. Gaugel (OS Los Angeles 1984), Birgit Hamann, geb. Wolf (OS Atlanta 1996), Nadine Hildebrand (OS Rio de Janeiro 2016) und schliesslich Carolina Krafzik (OS 2020 Tokio). Lediglich Stephanie Kampf (OS Athen 2004), die sehr gerne dabei gewesen wäre konnte aus privaten Gründen nicht dabei sein.

Alleine mit diesen sieben Athletinnen konnte Werner Späth 41 Deutsche Meistertitel sowie zwölf nationale Staffeltitel und weitere sieben nationale Jugendtitel feiern. Seine beindruckende Bilanz insgesamt:

  • 7 x Olympiateilnehmerinnen
  • 12 x Internationale Medaillen
  • 60 x Gold bei Deutschen Meisterschaften

„Werner Späth konnte man nie im Zielraum nach einem Wettkampf sehen. Er war und ist der Überzeugung, dass sportliche Erfolge den AthletenInnen gehören! Wir wussten das und erwarteten ihn später freudig auf dem Einlaufplatz. Für seine ruhige, bestimmte und immer analytsiche Herangehensweise sind wir unserem Trainer sehr dankbar“, schloss Nadine Hildebrand ihre Laudatio.

„Werner hat einen unheimlich großen Erfahrungsschatz und ein sehr geschultes Auge“, lobt Carolina Krafzik. Nadine Hildebrand konkretisiert diese Aussage: „Er hat ein absolut magisches Auge und kann anhand seines Eindrucks beim Einlaufen und den Trainingswerten sagen, welche Zeit man ins Ziel bringt.“

Immer wieder entwickelte Werner Späth in den vielen Jahren Talente. Als Trainer des VfL Sindelfingen und auch als Coach des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Dabei hat der gelernte Elektromechaniker die Trainertätigkeit immer neben seinem Beruf bei Hewlett Packard, zuletzt als Leiter des Service Centers, ausgeübt. „Heute als Rentner weiß ich nicht mehr, wie ich das zeitlich geschafft habe, aber es ging. Einmal gab es zwei Wochen Sonderurlaub zu den Olympischen Spielen“, erinnert sich der passionierte Rennradfahrer. Was hat ihn angetrieben? „Ich hatte immer Freude daran mit jungen Leuten zu arbeiten, sie zum Training und für Höchstleistungen zu motivieren.“

Werner Späth dankte im Anschluss an die Preisübergabe insbesondere allen AthletenInnen für ihr Vertrauen und unterstrich, dass er sich über jede persönliche Bestleistung und über jede individuelle Entwicklung seiner anvertrauten AthletenInnen immer gefreut habe. Weiterhin dankte er den Vereinen für die er im Laufe seiner Trainerkarriere tätig sein konnte, seinen Weggefährten, den an der Entwicklung seiner AthletenInnen beteiligten Trainerkollegen und insbesondere seiner Familie, seiner Ehefrau Rose für die langjährige Unterstützung und Freundschaft.

Florian Bauder – Ehrenpreis Nachwuchstrainer

Florian Bauder ist ehemaliger Mehrkämpfer und sammelte bereits im Jugendalter neben der eigenen sportlichen Karriere erste Erfahrungen als Trainer. Im Vordergrund steht für ihn, die Erfahrungen aus seiner Zeit als Athlet und jene, die er im Laufe der Jahre als Trainer sammelte, an junge Talente weiterzugeben. Geeint sind seine Schützlinge und er durch die große Freude am Sport, die ihn tagtäglich bei seiner Arbeit als Landestrainer Mehrkampf am Landes- und Bundesstützpunkt Stuttgart motiviert.

Die Liebe zur Leichtathletik wurde ihm in die Wiege gelegt. Familie Bauder ist für den Heimatverein TSV Köngen ein nicht wegzudenkender Partner. Dass der 38-Jährige seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, ist nicht verwunderlich. Der Weg zum Berufstrainer führte über eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und ein Studium, das er als Diplomtrainer abschloss. Seit 2017 ist er hauptamtlich für Leichtathletik Baden-Württemberg tätig. Sven Rees, Landesleistungssportdirektor der Leichtathletik Baden-Württemberg, beschreibt seinen Mitarbeiter wie folgt: „Florian Bauder wartet nicht auf Informationen und Handlungsanweisungen, er packt mit an und hat ein gutes Auge für das, was als Nächstes gefordert ist. Dabei geht es ihm immer um den Erfolg der Maßnahme und darum, dass er den Jugendlichen ein Vorbild in Haltung, Engagement und in seinem Umgang ist. Ohne sein Engagement wären viele Maßnahmen auf Verbandsebene nicht in gleicher Qualität möglich.“

In einer Videobotschaft seiner beiden Mehrkämpferinnen, der frischgebackenen Deutschen Jugendmeisterin im Hallensiebenkampf 2023, Sandrina Sprengel, und Tabea Eitel, der achten der U20 Weltmeisterschaften im Weitsprung von 2022, betonten beide die Empathie und die fachliche Expertise von Florian Bauder in der täglichen Arbeit mit ihnen. „Flo hat immer ein offenes Ohr! Wenn es uns nicht gut geht ist er Ratgeber, Motivator und Förderer auch über den Sport hinaus“ dankten sie ihrem Trainer.

Die Präsidenten des Badischen und des Württembergischen Leichtathletikverbands, Michael Schlicksupp und Dieter Schneider, freuten sich über die Auszeichnung von gleich zwei baden-württembergischen Leichtathletiktrainern und betonten, dass dies „auch als Ausdruck der Wertschätzung des baden-württembergischen Sports für die erfolgreiche Arbeit aller Trainer:innen in unseren Vereinen und in der Leichtathletik Baden-Württemberg ist.“

Als der Landessportverband Baden-Württemberg 1996 zum ersten Mal einen Trainerpreis auslobte, betrat er Neuland. Die 26. Verleihung, die er gemeinsam mit seinen Partnern, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der BARMER sowie mit freundlicher Unterstützung der Porsche AG durchführen konnte, ist der Beleg, dass der LSV BW die Arbeit der Trainer:innen wertschätzt. Unter den etwa 180 Gästen im Porsche-Museum in Stuttgart waren hochrangige Vertreter des Sports, der Politik, der Wirtschaft und der Kultur.