Wiedersehen und gute Leistungen bei den BW Masters
  09.09.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , Senioren , BLV , Top-News BLV , BLV-Wettkampf


Groß war die Freude darüber, dass nach 1,5 Jahren ohne „BW Masters“, die Senioren im Land endlich wieder zu ihren Baden-Württembergischen Meisterschaften zusammenkommen konnten. Neben dem harmonischen Miteinander gab es zahlreiche gute und einige herausragende Leistungen in Weinstadt und Waiblingen.

„Ein großer Dank gebührt den beiden Ausrichtern und allen Beteiligten, dass sie die Wettkämpfe so gut umgesetzt haben“, betont Anita Bayha-Zaiser, Leiterin des Fachausschusses für Seniorenwettkampfsport beim Württembergischen Leichtathletik-Verband gleich zu Beginn des Gesprächs. „Insgesamt waren beides sehr gute Veranstaltungen mit guter Beteiligung und guten Leistungen. In Waiblingen war es zeitweise etwas hektisch, da wir große Teilnehmerfelder hatten und es uns wichtig war, nach der langen Meisterschaftspause allen Athleten in den technischen Wettbewerben sechs statt vier Versuche anzubieten. Darüber haben sich die Teilnehmer gefreut und allen, die am Start waren, gebührt Respekt für ihre Leistungen.“

Bei tollem Leichtathletik-Wetter war nicht nur die Stimmung gut, sondern auch die Leistungen! Hier ein Auszug der sportlichen Highlights:

Männer
Lokalmatador Alex Kleinert siegte über 100 Meter in 11,44 Sekunden. Rene Stauß (SG Schorndorf 1846), WLV-Bildungsreferent, schleuderte die Diskusscheibe auf 37,70 Meter und gewann damit deutlich (beide M30). Simon Schreiber vom TV Lenzkirch (M35) warf seinen Speer nicht nur weit, sondern auch technisch sauber auf bemerkenswerte 54,39 Meter.

M45-Sprinter Alex Emmerich aus Walldorf brauchte 12,33 Sekunden über 100 Meter. In der M45 wird noch mit dem 800-Gramm-Speer geworfen. Und im Falle von Jens Kresalek aus Konstanz bis auf 50,98 Meter! Nur wenig langsamer als sein 3 Jahre jüngerer Disziplinkollege war Jens Geißner (Sportvg Feuerbach, M50). Er lief 12,57 Sekunden über 100 Meter. Andreas Deuschle aus Essingen war mit 14,82 eine Klasse für sich im Kugelstoßen, auch wenn er dieses Jahr schon 15,46 Meter gestoßen hat. Auch hier fehlte dem etwas älteren Leif Timmermann nicht viel zur Leistung des jüngeren Disziplin-Siegers. In der M55 gewann der Mannheimer mit 14,23 Metern. Wolfgang Zimmer (SV Freistett) dominierte den Speerwurf mit 46,63 Metern, damit hatte er knapp 9,50 Meter Vorsprung.

Gerald Znoyek (TSV Schmiden) überwand als 62-Jähriger 3,60 Meter im Stabhochsprung! Reinhard Michelchen und Kurt Fischer lieferten sich zwei heiße Rennen über 100 Meter und 200 Meter der M65. Beides Mal lag am Ende Michelchen vorne (13,48 sec, 28,15sec), auch wenn Kurt Fischer über 200 Meter bis 10 Meter vor dem Ziel geführt hatte (13,61 sec, 28,32 sec). Eckhard Kunigkeit überzeugt in derselben Altersklasse durch Vielseitigkeit! Fünf Mal ging der Senior an den Start, vier Mal davon siegte der Stuttgarter: im Hochsprung (1,54m), Weitsprung (4,68m), Dreisprung (9,44m) und Speerwurf (34,37m).

Herausragend in der Altersklasse M70 war Sprinter Zygmunt Bogdan mit Zeiten von 14,39 und 29,80 Sekunden über 100 und 200 Meter. Auch seine 70,14 Sekunden über 400 Meter sind stark für den Tübinger. Richard Bauder (Neckarsulmer Sport-Union) brachte ordentlich Geschwindigkeit hinter die 4kg-Kugel und erzielte so mit 12,98 Metern eine beachtliche Leistung in der M70. Hartmut Krämer siegte in schnellen 13,96 Sekunden über 100 Meter. Der Athlet der DJK Käfertal-Waldhof hätte damit auch in der jüngeren Altersklasse gewonnen.

Im Stabhochsprung der M75 war Bogdan Markowski (SV Vaihingen) mit 2,90 Meter nicht zu schlagen, ebensowenig wie Franz Didio (ESV Weil am Rhein)im Diskuswurf (1kg) mit 35,06 Metern und im Hammerwurf 35,12 Metern. Manfred Ebach vom TB Bad Cannstatt gewann das Kugelstoßen der M80 mit 11,76 Metern. Ein absolutes Highlight der gesamten Wettkämpfe: Herrmann Albrecht, SpVgg Satteldorf, der den Hammer auf 47,60 Meter warf.


Frauen
Rebecca Dürr hat mehr auf dem Kasten als die 5,38 Meter im Weitsprung der W35, dennoch gewann die Stuttgarterin damit ihren Wettbewerb. Auf 41,16 Meter schleuderte W40-Athletin Natascha Wolf von der LG Baar ihren 4kg-Hammer. Mit 11,35 Meter dominierte Kugelstoßerin Sonja Römmer vom TV Oberhaugstett die W45-Altersklasse. Ihre Altersklassenkollegin Bettina Schardt von der MTG Mannheim warf die 1kg-Diskusscheibe auf 40,14 Meter.

Ebenfalls herausragend sind 47,50 Meter im Hammerwurf der W55 von Silke Finkbeiner (VfL Waiblingen; 3kg). Sprinterin Helga Ulrich (DJK Käfertal-Waldhof) W60 zeigte über 100 Meter 14,80 Sekunden und 70,52 Sekunden über 400 Meter gute Leistungen. 35,56 Meter im Hammerwurf gab es für Elke Herzig (W65) von der LG Kurpfalz.

Mit 16,15 Sekunden über 100 Meter rangiert Anita Bayha-Zaiser (Gazelle Pforzheim/Königsbach; W70) aktuell unangefochten an der Spitze Deutschlands. Teodora Albrecht genügte ein gültiger Versuch im Hammerwurf, um mit 30,27 Meter die Meisterschaft der W75 zu gewinnen und den Sieg mit nach Satteldorf zu nehmen.

Älteste Teilnehmerinnen waren zwei Damen in der W85, die sichtbar Freude am Sport hatten und gleich mehrfach an den Start gingen: Wanda Krempl (Sportverein Oberderdingen) gewann das Kugelstoßen mit 5,91 Metern, Diskuswurf (0,75kg) mit 9,36 Metern und Speerwurf mit 9,82 Metern. Erna Antritter (TV Biberach) sprintete 29,48 Sekunden, sprang 1,53 Meter weit und siegte außerdem im Hammerwurf (13,44m) bemerkenswert, dass so etwas hinbekommen.

Bei den Herren war Josef Krempl, Jahrgang 1927 (M90), ältester Teilnehmer. Den 400g-Speer warf er auf 12,49 Meter. Keine Leistung, die der international konkurrenzfähig ist. Dennoch hat auch er sich in den letzten 1,5 Jahre in der Pandemie-Zeit nicht abschrecken lassen, sondern ist am Ball geblieben.

„Das ist das schönste, dass alle nach 1,5 Jahre wieder zusammenkommen konnten. Jedem Einzelnen gebührt deshalb Hochachtung“, schlussfolgerte Anita Bayha-Zaiser und hofft, dass der ein oder andere doch wieder zum Seniorenwettkampfsport zurückfindet. „Wir sind sehr dankbar, dass das hier im schönen Stadion in Weinstadt gelungen ist und freuen uns, wenn wir wieder hierher kommen dürfen.“ Wenn alle Athleten an die (rechtzeitige) Abgabe der Stellplatzkarte denken, läuft die Veranstaltung beim nächsten Mal dann noch runder.

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