BW Masters Wurf-Fünfkampf in Igersheim - ein etwas anderer Bericht

  06.10.2025    WLV Top-News WLV Wettkampf BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport
Für alle "erfahrenen" Werfer:innen in BW, um das Alter mal anders zu adressieren, ist Igersheim eine Top-Adresse, wenn es darum geht, sich im Wurf-Fünfkampf mit anderen Gleichgesinnten zu messen. Am Samstag, den 4. Oktober, war es wieder so weit, die BW-Meisterschaften Wurf-Mehrkampf Masters fanden statt und einige waren mit dabei, so auch ich.

Die Wurfanlagen waren gut vorbereitet, das Kampfrichter:innen- und Helfenden-Team bestens motiviert und gut gelaunt. Der besondere Charme der Anlage war, wie jedes Jahr, sofort zu spüren. Was folgte, war Wiedersehensfreude pur, quer über die Altersklassen und Leichtathletik-Verbände hinweg. Ja, auch deswegen fuhr ich dorthin. 

Kaum angekommen, erkannte ich manche schon, noch bevor ich sie sah. An den lauten Schreien beim Wurf, die über den Platz schallten, die, wenn nur energisch genug hervorgebracht, gewiss auch Wurfgeräte weiter fliegen lassen. 

Als M55er ging es für mich mittags mit Kugel los (recht erfreulich übrigens), gefolgt vom Gewichtwurf. Der führte mir jedoch vor Augen, dass der Wille allein nicht reichte, sondern Trainingseifer und Wettkampfergebnis wohl doch im direkten Zusammenhang stehen.

Das Wetter zeigte sich bis dahin von seiner besten Seite, sodass der Eine oder die Andere aus der angereisten Wurf-Fangemeinde schon an eine Fehlleistung ihrer Wetter-App glauben wollten. Nun ja, auch Niesel, Regenschauer und heftiges Geplätscher gehören zum Wetter, mit dem Werfer:innen zurechtkommen müssen. Über den weiteren Nachmittag ließ sich diese Lehrbuch-These doch beeindruckend oft bestätigen. Wo man hinschaute, überall (auch) super Leistungen.

Der Veranstalter gab sein Bestes, um Zwischenpausen zu straffen und so einen zügigen Ablauf des Wettkampfs zu sichern. Um das Wasser musste man sich glücklicherweise nicht kümmern, das schaffte es ganz alleine, abzulaufen. 

Ein ernst gemeintes Lob schon an dieser Stelle an alle Beteiligten: Offizielle wie Teilnehmende ließen sich die gute Stimmung nicht nehmen. Kein Wunder, konnte man seine Lebensgeister doch bei Kaffee und Kuchen und der schon legendären Igersheimer Gulaschsuppe wieder aufpäppeln.

Und der Wettkampf? Der lief unbeirrt weiter. Für mich folgten Speer, Diskus und das abschließende Hammerwerfen. Ein einziger geglückter Wurf von je drei Versuchen würde ja schon ausreichen, um mit sich selbst zufrieden sein zu können. Damit die Spannung jedoch nicht zu kurz kam, brauchte es - nicht allein bei mir - dann auch mal den letzten Versuch, um tatsächlich zufrieden zu sein.

Doch am Ende, im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne, kam der “Silberstreif am Horizont”. Der Regen endete pünktlich mit dem letzten Wurf, alle waren froh, dabei gewesen und auch unverletzt geblieben zu sein und ich selbst freute mich über eine Silbermedaille in meiner Altersklasse. Was will man mehr?

“Erfahrene” Werfer:innen, also diejenigen, bei welchen sich die kindliche Freude, alle möglichen Dinge möglichst weit weg zu werfen, erhalten hat und die über das große Glück verfügen, dies dank guter Gesundheit bis ins teils sehr hohe Alter ausüben zu dürfen, sind schon ein “ganz spezielles Völkchen”. Ich selbst fühle mich unter ihnen sehr wohl und gut aufgehoben. 

 

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Mirko Huber (SGV Murr) / wlv