WM Tokio 2025 Tag 9 | Leo Neugebauer ist Weltmeister im Zehnkampf

  21.09.2025    WLV Top-News WLV Wettkampf BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik Top-Events Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport
Hier finden Sie einen Überblick über die Highlights vom letzten Tag der Weltmeisterschaft in Tokio (Japan) mit baden-württembergischer Beteiligung.

MÄNNER 

Zehnkampf

110 Meter Hürden

Der zweite Tag im Zehnkampf startet bekannterweise mit einer Zitterdisziplin für viele Mehrkämpfer, den 110 Meter Hürden. Nach einer kurzen Nacht hatten nicht wenige der Favoriten mit technischen Problemen zu kämpfen. Auch Leo Neugebauer (VfB Stuttgart 1893) sah vor dem Start kritisch auf den Hürdenwald. Er kam etwas verhalten aus dem Block, touchierte dann einige Hürden und musste Tempo rausnehmen. 14,80 Sekunden wurden für ihn gestoppt, eine gute, wenn auch ausbaufähige Zeit. 

Diskuswurf

Das Einwerfen direkt nach dem Hürdenlauf sah bereits gut aus bei Leo Neugebauer. Nicht unbedingt selbstverständlich, ist doch diese Disziplinkombination mit der Umstellung von horizontaler zu Rotationsbewegung keine leichte. Aber der erste Wurf, der saß. 54,52 Meter zum Auftakt und Leo rechte jubelnd beide Arme in den Morgenhimmel von Tokio. Mit diesem starken Versuch im Rücken trat er das zweite Mal in den Ring – und legte nach. 55,12 Meter, Championship Record, die beste Weite inerhalb eines Zehnkampfes bei Weltmeisterschaften. Im dritten Durchgang trumpfte er dann befreit auf und warf den Diskus nochmal weiter auf 56,15 Meter. Die beste Weite des gesamten Feldes, 

Stabhochsprung

Bei der achten Disziplin des Zehnkampfes, dem Stabhochsprung, testete Leo Neugebauer die Stärke seiner Nerven und die der Kommentator:innen. Über seine Einstiegshöhe 4,70 Meter war er bereits drüber, aber der Stab fiel zurück und riss die Latte mit nach unten. Im zweiten Versuch hatte er daraus gelernt, warf den Stab zurück und die Latte blieb liegen. Die beiden nächsten Höhen meisterte er jeweils direkt im ersten Versuch, auch technisch waren sie deutlich sauberer. Für 5,00 Meter wechselte er noch einmal den Stab und hatte ein wenig Anpassungsschwierigkeiten. Auf den dritten Anlauf schwang er sich über diese Höhe und auch 5,10 Meter meisterte er im dritten Versuch. 5,20 Meter, was Saisonbestleistung gewesen wäre, waren heute zu hoch. Mit übersprungenen 5,10 Meter konnte er aber ordentlich Punkte mitnehmen und ist im Kampf um die Medaillen weiterhin mit dabei. 

Speerwurf

Am Speerwurf hat er besonders getüftelt, einen vollen Anlauf erarbeitet und im Trainingslager erfolgreiche Tests absolviert. Bereits im ersten Versuch deutete sich an, wie stark er sich verbessert haatte. Nur gültig war er noch nicht, beim Anfangen landete die Fußspitze auf der Linie. Doch schon im zweiten Versuch packte er 61,00 Meter aus. Persönliche Bestleistung und das erste Mal über 60 Meter in seiner Karriere. Damit platze der sprichwürtliche Knoten und im dritten Versuch zeigt er das ganze Ausmaß seiner Leistungssteigerung. 64,34 Meter, mehr als fünf Meter weiter als je zuvor. Damit setzt er sich vor den abschließenden 1.500 Meter in Führung. 

1.500 Meter

Es war der sensationelle Abschluss eines sensationellen Zehnkampfes. 15 Punkte Vorsprung hatte Leo Neugebauer vor dem Puerto-Ricaner Ayden Owens-Delerme vor der letzten Disziplin. Die ging er zunächst scheinbar gemütlich an, während Owens-Delerme sein Heil in der Flucht suchte. Doch der Wille zu kämpfen war bei Leo deutlich spürbar. Spätestens zwei Runden vor Schluss, denn da startete er die Aufholjagd. Einen nach den anderen seiner Mehrkampf-Kollegen sammelte er ein und zog seinen Steigerungslauf bis ins Ziel durch. Und das machte sich mehr als bezahlt. Mit 4:31,89 Minuten läuft er fast sieben Sekunden schneller als je zuvor. Und baut am Ende seinen Vorsprung auf Platz zwei sogar noch aus. 8.804 Punkt krönen Leo Neugebauer zum König der Athleten, zum Weltmeister im Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Tokio. 

 

 

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