Junioren-Gala: Heißer Tanz im Kampf um die EM-Tickets
  01.07.2021 •     WLV , Top-News WLV , Jugend , BLV , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Leistungssport


Wer wird nach Estland fahren? Das wird am kommenden Wochenende (3./4. Juli) bei der Junioren-Gala in Mannheim die große Frage sein. Rund 300 Athletinnen und Athleten sind für das traditionsreiche Nachwuchs-Meeting gemeldet.

Von den deutschen Startern dürfen die besten drei pro Disziplin – sofern sie die EM-Norm in Mannheim erfüllen oder bereits vorab erfüllt haben – mit einem Ticket für die U20-EM in Tallinn (Estland; 15. bis 18. Juli) rechnen. „Nur wer das Drehkreuz Mannheim übersteht, steigt in die Flieger nach Tallinn“, betonte Dietmar Chounard, Chef-Bundestrainer U20/U23, bereits vergangene Woche. Der Anreiz wird für die Athleten entsprechend groß sein. Schließlich haben bereits klangvolle Namen wie Jakob Ingebrigtsen (Norwegen), Armand Duplantis (Frankreich), Niklas Kaul (USC Mainz) oder Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei einer U20-EM ihren Weg in die Weltspitze eingeläutet. „Die Athleten wissen um die Bedeutung des Mannheimer Meetings“, sagt Dietmar Chounard.

Eine ganze Reihe hoffnungsvoller Nachwuchsathletinnen und -athleten aus Baden-Württemberg werden in Mannheim um den Kampf um die Tickets zur U20-Europameisterschaft eingreifen können. Mit Spannung wird die Bekanntgabe der Nominierungen für diese Titelkämpfe durch den Deutschen Leichtathletik-Verband am kommenden Dienstag (5. Juli) erwartet.

Über 100 Meter darf sich Antonia Dellert die besten Chancen auf die EM ausrechnen. Die 19-Jährige vom Sprintteam Wetzlar hat die Norm (11,80 sec) bereits kürzlich in Regensburg in 11,60 Sekunden deutlich unterboten und rangiert nun auf Rang zehn in der europäischen Jahresbestenliste ihrer Altersklasse. Da Laura Raquel Müller (Unterländer LG; PB 11,66 sec) in Mannheim ausschließlich im Weitsprung starten wird, könnte ihre größte Konkurrentin im Kampf um Platz eins die Schweizerin Melissa Gutschmid werden, die mit einer Zeit von 11,53 Sekunden anreist. Interessant könnte es auch dahinter werden, denn unter anderem Cheyenne Kuhn (SC Neubrandenburg) und Viola John (LG Stadtwerke München) haben die Norm bereits erfüllt.

Auch über 800 Meter dürfen sich die deutschen Athletinnen schon einmal auf die internationale Konkurrenz einstellen. Die stärkste deutsche Athletin im Feld Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg; 2:05,75 min) trifft auf die zweitbeste Europäerin Audrey Werro (Schweiz; 2:02,32 min) sowie auf deren Landsfrau Valentina Rosamilia (2:02,38 min).

Höchstleistungen verspricht auch der Hammerwurf mit der Deutschen U18-Meisterin Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg; 64,06 m) und Esther Imariagbee (Berliner TSC; 63,92 m), die beide in den Top Ten der europäischen Jahresbestenliste vertreten sind. Bei der U23-DM in Koblenz sicherte sich Aileen Kuhn jüngst die Vize-Meisterschaft, Esther Imariagbee landete auf Rang vier. In Mannheim treffen sie auf bärenstarke Konkurrenz. So sind die Zweite der Weltjahresbestenliste Rose Loga (Frankreich; 71,09 m) sowie die Sechste der Welt Elísabet Rut Runarsdottir (Island; 64,39 m) gemeldet.

Mit viel Spannung wird der Auftritt von Hochspringerin Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) erwartet. Die Stuttgarterin sprang im Mai 1,92 Meter und damit bis auf Platz drei in der Weltjahresbestenliste. Europaweit rangiert sie gar auf Platz eins. Damit blieb sie lediglich einen Zentimeter unter der deutschen U18-Bestleistung. Sollte sie in ähnliche Regionen in Mannheim vorstoßen, wird ihr der Sieg kaum zu nehmen sein.

Seit vergangener Woche ist sie die Nummer zwei der Welt in ihrer Altersklasse: In Koblenz landete Weitspringerin Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) erst nach 6,60 Metern, steigerte ihre Bestleistung damit um 23 Zentimeter und belegte hinter Merle Homeier (LG Göttingen) bei der U23-DM Platz zwei. In Mannheim bahnt sich nun ein spannendes Duell mit der Deutschen U18-Meisterin Laura Raquel Müller an, deren Hausrekord derzeit bei 6,47 Metern steht. Doch auch Ruth Hildebrand (MTG Mannheim; 6,35 m) wird bei ihrem Heimspiel ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.

Im Kugelstoßen wird 16-Meter-Stoßerin Jaqueline Gippner (SC Potsdam) das EM-Ticket schwer zu nehmen sein. Unter anderem Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) und Michelle Oehmichen (Hallesche Leichtathletik-Freunde) kämpfen um die weiteren Plätze für Tallinn.

>> Bauhaus Junioren-Gala LIVE (Livestream und Live-Ergebnisse)


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