Windlotterie in Weisenbach macht Springer:innen das Leben schwer
  22.05.2023 •     WLV , BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik


„Vom Winde verweht …“ waren fast alle guten Sprungergebnisse beim Sparkassenmeeting der LAG Obere Murg auf dem Sportplatz am Sennel in Weisenbach. Drehende Winde von vorn und von hinten, mal schwächer, mal stärker, machten den Springerinnen und Springern am Himmelfahrtstag das Leben schwer.

Ganz besonders hart traf es den großen Favoriten der männlichen Klassen, Oliver Koletzko, bei seinem Debüt im Trikot seines neuen Vereins VfB Stuttgart: Sechs ungültige Versuche legte der U20-Europameister von 2021 in die Sandgrube. Dabei waren alle sechs Versuche des noch 19-Jährigen weit über der Sieben-Meter-Marke. Natürlich zeigte er sich nach dem Wettkampf enttäuscht, dass er nach seiner rund achtmonatigen verletzungsbedingten Wettkampfpause keinen gültigen Versuch zustande brachte. „Aber ich bin trotzdem nicht unzufrieden“, so der mit einer Bestweite von 7,98 Meter angereiste Wiesbadener, der zum Jahresbeginn ins Schwäbische gewechselt war. „Die Geschwindigkeit hat gestimmt, die Versuche waren alle gut, besonders der erste und der letzte waren richtig weit. Wir konnten im Training noch nicht viele Sprünge im Freien machen. Es war bei uns bisher einfach noch zu kalt. Aber als Test lief es heute sehr gut, vor allem bin ich schmerzfrei und merke die Verletzung nicht mehr“, freute er sich. Der nächste Versuch, wieder an die acht Meter heranzuspringen, soll für das derzeit größte Weitsprungtalent Deutschlands nun am 27. Mai bei der Kurpfalzgala in Weinheim stattfinden.

Aufsteigende Form zeigte in Weisenbach auch Laura Raquel Müller (Unterländer LG), die in Weisenbach ebenso wie Koletzko von Bundestrainer Tamas Kiss betreut wurde. Auch sie hat verletzungsbedingt ein schweres Jahr hinter sich. 2021 stand die vierfache deutsche U18-Meisterin mit ihrer Bestweite von 6,50 Meter an der Spitze der Weltrangliste der weiblichen U18. Im vergangenen Jahr war die Saison für das große Talent dann schon im Mai vorüber, 5,94 Meter standen am Ende in den Bestenlisten. In Weisenbach zeigte sie nun, dass sie wieder auf dem Weg nach vorne ist: Ihr Saisoneinstand gelang mit dem Siegessprung auf 6,06 Meter. Damit verfehlte sie den Cup-Rekord der Klasse U20 nur um drei Zentimeter. „Der Wettkampf war nicht der beste, aber gut. Und es fühlte sich sehr gut an, ohne Schmerzen zu springen.“

Auch bei den übrigen Springerinnen und Springern standen viele ungültige Versuche in den Wettkampflisten. Trotzdem gab es auch einige Bestweiten zu beklatschen: Cora Burger (LG Offenburg) gewann den Dreisprung der U20 mit 11,26 Meter. Ihr kaum nach stand Laura Beiter (TSV Freudenstadt) mit 11,24 Meter als U18-Siegerin. Francesco Puppo Mattia (TSG Rohrbach) verbesserte den Cup-Rekord der männlichen U16 auf 11,86 Meter. Der deutsche M45-Meister Simon Schwab (LV Ettenheim) begann die Saison mit 11,74 Meter. Beim Weitsprung freute sich Max Wolff vom Gastgeber LAG Obere Murg als M15-Sieger über seine Bestweite von 4,89 Meter. Den besten Fünfsprung der Jugend M14 zeigte Nils Rettberg (SV Niederbühl) mit 15,02 Meter.

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