Milo Skupin-Alfa: "Ich will etwas erreichen und die Konkurrenz schläft nicht"
Um ihm eine breite Ausbildung zu geben, schickten ihn seine Eltern in unterschiedlichste Sportarten, um dort hineinzuschnuppern.
Mit 6 Jahren ging Milo zur Kinderleichtathletik über. Durch das, dass seine Eltern früher selbst einmal Leichtathletik betrieben haben, hat er bei diesen eine Zeit lang trainiert. Als er dann aber die Lust an Leichtathletik verlor, ging er über zum Fußball. Er reiste ein halbes Jahr nach Frankreich und verbrachte dort seine Freizeit mit Fußball, bis er dann wieder zurückkam und sich schlussendlich der Leichtathletik widmet. Durch die Mehrkämpfe, die er bis zur U18 erfolgreich absolvierte, wurde ihm immer mehr bewusst, dass er schon immer schnell unterwegs war und bevor es nun zum 10- Kampf übergehen sollte, widmete er sich schließlich ganz dem Sprint. Es hat sich gelohnt, denn in der Altersklasse U18 hat sich das harte und lange Training gelohnt und Milo nahm teil an der U18-WM.
Die WM war jedoch nicht sein größter Erfolg. Sein größter Erfolg erreichte er mit der Staffel. Sie gewannen die U20- EM und somit hing die erste internationale Medaille um seinen Hals. Trotz allem war für Milo die WM ein ergreifendes Erlebnis. Bevor es zur WM nach Kolumbien ging, verbrachte die Gruppe der Leichtathleten eine ganze Trainingslagerwoche in Florida zusammen, um sich gemeinsam auf die WM vorbereiten zu können.
Für ihn sind internationale Meisterschaften ein einzigartiges Erlebnis. Gemeinsam startet man für das Team Deutschland und das macht das Leben eines Sportlers so schön und vielseitig. Ebenso werden bei solchen Meisterschaften neue Kontakte geknüpft. Für Milo sind die internationalen Meisterschaften eine Belohnung. Dadurch kann man zeigen, dass sich das harte Training gelohnt hat.
Heute ist Milo Skupin- Alfa 19 Jahre alt und trainiert regelmäßig bei Marlon Odom (DLV-Trainer / Landestrainer Hürdensprint) in der Molly Schauffele Halle oder im Stadion. Die Haupttrainingstage des 19- Jährigen sind Montag, Mittwoch und Freitag, die eine Dauer von ca.2-3Stunden oder aber auch mal 3- 3 ½ Stunden haben. Dienstag und Donnerstag steht Krafttraining auf dem Plan und Samstag Läufe. In der Vorbereitungszeit werden oftmals die Hürden hinzugezogen, da Marlon auch Hürdentrainer ist. In der Wettkampfsaison werden diese aber nicht benötigt. Dort stehen dann Sprints, Kurvenläufe für die 200m und Starts auf dem Programm.
Milo trainiert in einer kleinen Gruppe. Innerhalb der Gruppe herrscht ein gutes Verhältnis und alle sind immer mit Spaß bei der Sache. Um sich auf einen Wettkampf vorzubereiten wird am Tag zuvor ein kleiner Auftakt geplant, das heißt 2-3 Starts, um auf den Muskeln die richtige Spannung zu erhalten.
"Ich will etwas erreichen und die Konkurrenz schläft auch nicht." Um dies umzusetzen versucht der 19- Jährige jeden Tag und so oft wie es möglich ist ins Training zu gehen.
Milo ist im Bundeskader. Auch im Bundeskader gibt es Trainingslager und Lehrgänge. Die Lehrgänge gehen in die Richtung von Staffellehrgängen. Einmal im Jahr gibt es eine sogenannten Eröffnungslehrgang, bei dem sich jeder vorstellen kann und über seine Erfolge berichten darf. Dieser Eröffnungslehrgang war in Erfurt. Ebenso gibt es einen Lehrgang zur sportmedizinischen Untersuchung und Kraftdiagnostik, welcher in Berlin stattfindet. Nächste Woche hat er seinen nächsten Lehrgang in Halle.
Um seinem alten Verein treu zu bleiben startet er weiterhin für den ETSV Offenburg (LG Offenburg). Grundsätzlich kommt Milo aus Offenburg, Baden. Nun studiert er hier an der UNI Stuttgart Wirtschaftsinformatik und ist nach Stuttgart umgezogen. Es war nicht immer sein Traum in die Richtung aus BWL und Informatik zu gehen. Früher wollte er Lehrer werden, doch als er sein Abitur erfolgreich absolviert hat wurde ihm klar, dass er nicht wieder zurück an die Schule gehen möchte und suchte nach einer Alternative.
Milo Skupin-Alfa hatte nicht immer nur Glücksmomente. 2016 kam es bei der U18-EM im Finale zu einem schweren Niederschlag. Er zog mit der besten Zeit ins Finale ein. Es war schon so gut wie sicher, dass er den Titel holen wird, doch dann verletzte er sich und litt an einem Muskelfaserriss. Dadurch hatte er erstmals keine Lust mehr auf Leichtathletik. Doch durch die zahlreiche Unterstützung seines Umfeldes, Familie, Freunde, kam die Motivation zurück. "Die Motivation wäre bestimmt auch von selbst gekommen, aber die Unterstützung der Familie und Freunde hat auf jeden Fall geholfen".
Sein ganzes Talent hat er von seinen Eltern übernommen. Die Sprintgene hat er definitiv von seinem Vater, der in der Halle über die 200m deutscher Vizemeister wurde und mit der Staffel deutscher Meister wurde. Seine drei jüngeren Geschwister sind ebenso von der Leichtathletik mitgerissen.
Dieses Jahr absolvierte der Student schon einige Wettkämpfe in der Halle. "Die Halle ist nicht meine Stärke", sagte er. Trotzdem hat er über die 60m (6,85sec) und über die 200m (21,78sec) eine neue PB aufgestellt.
Eine Motivationsroutine hat Milo noch nicht gefunden. Durch die vielen internationalen Wettkämpfe, bei denen er schon dabei sein durfte, weiß er, wie er mit Störfaktoren umgeht. Er sagt sich immer wieder im Kopf, dass er die Leistung der Konkurrenten nicht beeinflussen kann, sondern nur seine eigene. Also hat er den Willen alles zu geben, um sich selbst zu verbessern.
Sein Ziel für die Saison 2018 ist die U20-WM in Finnland. Er möchte es ins Finale schaffen, um seine Finalteilnahmeroutine weiterzuführen.
Für die Zukunft wünsche ich Dir viel Erfolg!