Wessolly bestätigt starke Form, Ulms Zehnkämpfer rennen nach Nürnberg
  10.06.2018 •     BW-Leichtathletik , Leistungssport , WLV


Jessica-Bianca Wessolly hat am Sonntag bei den Landesmeisterschaften Baden-Württembergs in Ulm erneut die EM-Norm über 200 Meter erfüllt.

Das i-Tüpfelchen über die Meisterschaften setzten aus lokaler Sicht die Ulmer Zehnkämpfer, die sich mit deutscher Jahresbestzeit über 4x400 Meter für die Deutschen Einzel-Meisterschaften in Nürnberg qualifizierten.

Die Mannheimer Sprinter Jessica-Bianca Wessolly und Patrick Domogala waren in den zwei Tagen zuvor bereits zweimal durch die halbe Republik gereist, bis sie am Sonntag über 200 Meter im Startblock des Ulmer Donaustadions saßen. Eigentlich war am Samstag ein Start in Zeulenroda geplant gewesen, diesen hatten sie aber kurzfristig aufgrund des schlechten Wetters abgesagt. So fiel die Entscheidung, es am Tag darauf auf der schnellen Ulmer Bahn noch einmal zu versuchen.

Jessica-Bianca Wessolly sprintete in 23,15 Sekunden souverän zum Sieg und damit zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen zur EM-Norm für Berlin (6. bis 12. August). „Das viele Fahren war anstrengend“, bilanzierte sie anschließend, „hinten raus hat dann auch die starke Konkurrenz gefehlt, die mich vielleicht noch etwas mehr gepusht hätte. Aber es ist gut zu wissen, dass ich diese Zeit auch unter diesen Umständen laufen kann!“

Auch die Beine von Patrick Domogala wurden gegen Ende des Rennens schwer, mit 20,96 Sekunden zeigte er dennoch, dass mit ihm nach einem kompletten Jahr Wettkampf-Pause wieder zu rechnen ist. „Die erste Kurve war gut, bis 120 Meter habe ich mich auch gut gefühlt, dann konnte ich nicht mehr, es ging mir richtig dreckig“, musste er etwas enttäuscht feststellen. Über 200 Meter fehle hinten raus einfach noch ein wenig.

Drei U18-EM-Normen für Györ

Dahinter sorgten Nachwuchsathleten für schnelle Zeiten: U20-Sprinter Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg; 21,27 sec) verfehlte die U20-WM-Norm nur um sieben Hundertstel. Alexander Czysch (VfB Stuttgart) empfahl sich nach schnellen 100-Meter-Zeiten nun auch über 200 Meter in 21,28 Sekunden für einen Start bei der U18-EM in Györ (Ungarn; 5. bis 8. Juli). Im Dreisprung gab es mit Neim Nguemning (VfL Waiblingen; stark 14,88 m) und Nicklas Sammet (MTG Mannheim; 14,83 m) zwei weitere Normerfüller für Györ. Sharon Enow-Abio (LAZ Ludwigsburg; 13,91 sec) fehlten über die U18-Hürden 16 Hundertstel.

Im Hochsprung verblüffte Lokalmatador Benno Freitag – einst als U20-Athlet mit 2,16 Metern ein vielversprechendes Talent, mittlerweile beruflich eingespannt und nur noch Freizeit-Leichtathlet. Mit 2,08 Metern bewies er als Sieger, dass er nichts verlernt hat.

Hürdensprinterin Sabrina Lindenmayer (VfL Sindelfingen; 14,00 sec) hielt dem Angriff von Mehrkämpferin Sophie Hamann (TuS Metzingen; 14,10 sec) und U20-Athletin Katja Schwab (TG Stockach; 14,19 sec) stand. Zum Tagesende stand sie mit der 4x100 Meter Staffel des VfL Sindelfingen (45,81 sec) noch einmal ganz oben auf dem Podium. Im Dreisprung der Männer zeigte Felix Mairhofer (LG Region Karlsruhe) mit 15,04 Metern den einzigen 15-Meter-Sprung.

Zehnkämpfer mit schneller 4x400 Meter-Zeit

Für den emotionalen Abschluss sorgten zum Tagesende die Zehnkämpfer des SSV Ulm 1846, die mit der 4x400 Meter Staffel ihr Unternehmen DM-Qualifikation in die Tat umsetzten. 8.300 Punkte-Athlet Mathias Brugger machte mit einer starken ersten Runde den Auftakt, seine U23-Trainingspartner Fynn Zenker, Luca Dieckmann und Maximilian Vollmer brachten das Rennen in 3:13,05 Minuten – neue deutsche Jahresbestzeit – zu Ende.

Die zwei Letztgenannten starten am kommenden Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen, für das sich auch Manuel Eitel mit neuer Hürden-Bestzeit von 14,52 Sekunden bereit meldete.

Bericht: Silke Bernhart

>> Zu den Ergebnissen der Baden-Württembergischen Meisterschaften 2018 in Ulm